Der Komponist, Maler und Publizist Peter Mieg hat das schweizerische Kulturleben während Jahrzehnten in vielfältiger Weise mitgeprägt und sich als Komponist über die Landesgrenzen hinaus einen Namen geschaffen.
Seit seinen ersten grossen Erfolgen als Komponist in den frühen 50er Jahren galt Peter Mieg bis zu seinem Tod 1990 während vier Jahrzehnten als eine der vielschichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Schweiz. Am 6. September 1906 in Lenzburg geboren, wuchs Peter Mieg in einem Elternhaus auf, in dem alles Musische selbstverständlich war; erste Kompositionsversuche datieren bereits von 1918. Nach Absolvierung des Gymnasiums in Aarau studierte er in Zürich, Basel und Paris Kunstgeschichte, Archäologie, Musikgeschichte, deutsche und französische Literatur, parallel dazu erfolgten pianistische Studien bei Emil Frey und Hans Münch.
Während verschiedener Pariser Aufenthalte erlebte Peter Mieg die geistige und kulturelle Atmosphäre der 30er Jahre und wurde von der französischen Architektur und Kultur in entscheidender Weise geprägt. Nach seiner Dissertation über moderne Schweizer Aquarellmalerei 1933 arbeitete Mieg als Kunst-, Musik- und Literaturkritiker für Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland. Von 1942 an wurde Mieg über mehrere Jahre von Frank Martin in kompositorischen Fragen beraten.
Anfangs der 50er Jahre erfolgte der eigentliche Durchbruch als Komponist. In der Folge komponierte Mieg ausschliesslich auf Aufträge hin; kontinuierliche und zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland setzten ein. Als Aquarell- und Gouachemaler trat er seit 1961 regelmässig an die Öffentlichkeit. Bereits 1939 nach Lenzburg zurückgekehrt, lebte Mieg im Haus «Sonnenberg», von wo aus er auch seine vielfältigen Kontakte zu Musikern, Malern und Schriftstellern pflegte. Peter Mieg starb am 7. Dezember 1990 im Alter von 84 Jahren.
Peter Mieg, stark geprägt von seiner Lenzburger Jugendzeit sowie von der französischen Kultur, war ein homme d’esprit, eine umfassend gebildete und belesene Persönlichkeit, in welcher sich hohe Sensibilität und subtiles Werten, Heiterkeit und hintergründige Ironie vereinten. Im Zentrum von Miegs Schaffen steht das musikalische Oeuvre, das rund 135 Kompositionen umfasst und in welchem Mieg einen Neoklassizismus persönlicher Prägung entwickelte. Die Schwerpunkte liegen dabei im Bereich der Instrumentalkonzerte, der Kammer- und Klaviermusik. Zum malerischen Oeuvre gehören Hunderte von Aquarellen und Gouachen: Blumenbilder, Stilleben, Interieurs und Landschaften. Das umfangreiche publizistische Werk besteht aus Zeitungsartikeln, Buch- und Zeitschriftenbeiträgen und umfasst ein breites thematisches Spektrum. Dazu kommen Briefwechsel mit Künstlerpersönlichkeiten sowie belletristische und autobiographische Arbeiten.